Hohe Schauspielkunst und großes Engagement

„Ein emotional geprägter Abend über ein Tabuthema, dicht gefüllt mit Monologen und Dialogen unter Nutzung vielfältiger Ausdrucksformen des Theaters. Getragen von hoher Schauspielkunst und dem inneren Engagement der Lüner Kulturpreisträger Susanne Hocke und Jürgen Larys. Farben spielten eine elementare Rolle. Im ersten Teil war es die Farbe blau, in deren sphärischem Licht die Protagonistin Paula (Susanne Hocke) ihr Erleben des plötzlichen Tods ihres ersten Mannes beschrieb, vom Zusammenbruch über den Notarzteinsatz, der Fahrt mit dem Krankenwagen zur Notaufnahme bis zur Gewissheit:  „Er ist tot, oder?“ – Den zweiten Teil bestimmt die Farbe weiß. Nach der Zeit des intensiven Trauerns, in der das Alleinsein Teil der Bewältigung war, hat Paula mit Mario (Jürgen Larys) einen neuen Partner und damit gestärkt ins Leben zurück gefunden. Hier haben Humor, Lebens- und Liebesfreude ihren Platz. Rot angestrahlt ist der Bereich „Leben und Tod“ im dritten Teil, unter Einsatz einer Maske, in ihrer überproportionalen, Schrecken einflößenden Dimension von Annette Polzer. Der nochmalige blaue Teil „Weltenwanderung“ befasst sich mit dem Übergang vom Leben zum Tod. Im fünften Teil beleuchtet die gelbe Farbe das „Es“, das kurze Leben des behinderten Kindes Mia. Die Darsteller, die ja gleichzeitig auch Textautoren waren, schafften es, dass das Publikum zwar nachdenklich, aber nicht deprimiert nach Hause ging. Die von Jürgen Larys live vorgetragenen Lieder erinnerten in ihrer Ausdruckskraft an zur Thematik passende Spirituals. Zuschauerstimmen: „Ich bin angetan von den lebensnahen Dialogen zum Thema Tod. “ „Der Teil mit dem Mädchen, das wegen zu erwartender Behinderung abgetrieben werden sollte, und dann der Mutter schon bei seiner Geburt so viel Freude geschenkt hat, hat mich tief berührt.“

(Ruhr Nachrichten, 9. September 2020)

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