4000 Jahre Geschichte und eine Vision vom Frieden
„Reite den Stier, Prinzessin!“ ist ein Streifzug durch 4000 Jahre europäischer Geschichte innerhalb von 45 Minuten. Doch es ist weit mehr als ein geschichtlicher Rückblick. Aufgeworfen werden Fragen von Ethik und Moral, Religion und Glaubensausrichtung, Verfehlungen und Grausamkeiten, Rassismus und Kolonialismus und als immer wiederkehrendes Thema Krieg und Frieden. Eine Mammutaufgabe, die die beiden Künstler hervorragend lösten. Mit einer tollen Performance, ständiger Bühnenpräsenz, technischem Einsatz und großem schauspielerischen Können. Dazwischen  waren gut platziert, manchmal auflockernd, manchmal nachdenklich stimmend, musikalische  Einlagen, Geräuscheinspielungen und kabarettistische Elemente.
Schon der Beginn war ungewöhnlich. Da trug Jürgen Larys als in einen Stier verwandelter Götterkönig Zeus seine Partnerin Susanne Hocke als die in den Farben Blau und Gelb gekleidete Königstochter auf seinen Schultern: Europa ritt den Stier. Doch sie landeten in der Neuzeit und die Prinzessin stellte erschrocken fest, wie viel Krieg, Gewalt und Unrecht auf dem nach ihr benannten Kontinent herrscht. Nach einem Disput lenkten sie den Blick 4000 Jahre zurück in die griechische Mythologie und ließen in ihren weiteren Dialogen die europäische Geschichte Revue passieren: Athen als Vorläufer der Demokratie, Troja, das Imperium Romanum, die alte Welt „entdeckt“ mit Kolumbus die neue,  Eroberungen, Versklavungen, Kolonialismus, Weltkriege, Versailler Vertrag, Nachkriegszeit, um nur einige Stationen zu nennen. Die Friedens-Visionen von Victor Hugo auf der Friedenskonferenz 1849, eindringlich vorgetragen von Susanne Hocke, beschrieben vorausschauend,  wie Deutschland, Frankreich, England und Italien brüderlich zusammenarbeiten könnten.
Der lautstarke Applaus der Schülerinnen und Schüler zeigte, dass sowohl die schauspielerischen Leistungen als auch die Performance bei den jungen Leute sehr gut angekommen waren. Und wie war es mit der Botschaft? Während eine Umfrage während des Stückes ergab, dass die meisten Befragten sich irgendwie nicht wie Europäer fühlten, so zeigten doch die Wortbeiträge am Ende, dass die Vorstellung Nachdenklichkeit erzeugt hatte.
(Diethelm Textoris, Ruhr Nachrichten Lünen, 12. Juli 2025)
Großartige Leistung
„Großartige Leistung: die einstündige Performance von Susanne Hocke und Jürgen Larys auf dem Europaplatz. In intelligenten Dialogen spulten die beiden Mimen mit Gesang, Tanz und Musik die komplette Kultur- und Polit-Geschichte Europas ab. Ironie, kritische Einwürfe und Einbeziehung des Publikums, serviert mit enormer Empathie, machten die Inszenierung in den kühlen Nachmittagsstunden zum Herzenswärmer. Bravo dem hohen Niveau!““
(Barbara Höpping, Kulturjournalistin, via Facebook)
Ansprechende Darstellung
„Ansprechende  Darstellung zu Europa und der daraus resultierenden Verpflichtungen. Immer wieder sehr berührend.“
(Dietmar Lange, Geschichtslehrer, Lippstadt)
Genial pointiert!
(Eine Zuschauerin)