Bewundernswert, fesselnd und wichtig

“Jürgen Larys hat eine bemerkenswert komprimierte Fassung für die ganz in Weiß gehaltene und durch Farbenspiele ausgeleuchtete Bühne eingerichtet, die das Publikum mitnimmt in die wesentlichen Passagen des Romans. Äußerst gelungen ist dabei, die epische Form des abwechslungsreichen Erzählstrangs in einen dramatisierten Dialog für nur zwei Protagonisten zu kreieren, die sowohl den Romanhelden als Junge und Mann präsentieren als auch dessen zahlreiche Dialogpartner. Mit Susanne Hocke hat Larys in der fesselnden Inszenierung dafür gesorgt, dass die zahlreichen Übergänge ohne Abgleiten in die Orientierungslosigkeit verlaufen. Ein verbaler Hinweis, ein Kleidungsstück, eine Requisite, eine veränderte Position, Gesang oder Spiel auf Laute, Sackpfeife und Rassel reichen aus, um Beginn und Ende einer jeweiligen Phase dieses unsteten und nomadenhaften Lebens anzuzeigen. Alles, was der umfangreiche Text nur hergibt, wird von beiden in bewegtes Spiel umgesetzt. Susanne Hockes Darstellung wird dabei zum überragenden Ereignis dieser spannenden Performance. Mit welcher Unbekümmertheit und Naivität sie die Wandlung vom einfältigen und unwissenden Simplici zum klug durchschauenden und taktierenden Narren bei Hofe spielt, und überhaupt jeder zugewiesenen Rolle durch Sprache und Haltung ihren unverwechselbaren Charakter verleiht – das ist über zwei Stunden lang schon bewundernswert. Ein sehr wichtiges Stück angesichts der Kriegstreiberei auch heutzutage.”
(Ruhr Nachrichten)

„Simplicissimus“ packt die Zuschauer

„Das artENSEMBLE THEATER überzeugte mit grandioser Schauspielkunst und einem Stoff, der in die aktuelle weltpolitisch unruhige Lage passt. Dass diese Version gut beim Publikum ankam, lag an der packenden Mischung aus Epik und Dramatik, Humor und Tragödie, Sprache und Musik. Dazu brauchte es aber auch zwei exzellente Schauspieler, mit Körpereinsatz und überzeugendem Sprachfluss. Die volle Konzentration der Zuschauer war gefragt aufgrund der szenisch-episodenhaften Darbietung, bei der fast gänzlich auf Bühnenbild und Requisiten verzichtet wurde. Insgesamt ein ganz großer Theaterabend.“
(Der neue Tag, Weiden in der Oberpfalz)

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