play Nathan
Ein Lessingkommentar

Dies ist keine Nathan-Aufführung im herkömmlichen Sinne. Drei Figuren der Gegenwart, ein muslimisches Mädchen aus Bosnien, eine jüdische Frau und ein kriegsspielsüchtiger junger Mann aus dem Herzen Bio-Deutschlands, der nur noch rudimentär als christlich bezeichnet werden kann, befragen spielerisch das Stück – um näher zueinander zu finden.

Immer wieder werden dabei Szenen aus „Nathan der Weise“ zitiert, gespielt – und auf dem Hintergrund der Gegenwart neu befragt. Wie ist das mit der Geschichte der zumindest vordergründig religiös motivierten kriegerischen Auseinandersetzungen von den Kreuzzügen bis zum Zweiten Jugoslawienkrieg in den 90er Jahren? Klafft da wirklich ein auch religiös bedingter Abgrund zwischen den Kulturen, oder wollen nicht doch letztlich alle drei Schriftreligionen im Kern dasselbe?

Spannend und spielfreudig wird dieses Schlüsselstück der deutschen Aufklärung einem jungen Publikum näher gebracht. Hintergrundinformationen zu Lessing und zur Entstehung des Stückes fließen mit ein. Im Zentrum der Aufführung steht natürlich die Ringparabel – denn was bitte schön wäre die Alternative zur Vernunft und zu einer guten Lebensführung?

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