Außerordentlicher Applaus für neue Version von Gretchens Schicksal
“Die Textfassung ist komprimiert, die Szenenfolge annähernd beibehalten. Sechs im rustikalen Amtsdeutsch verfasste, zum Teil erschreckende Berichte über Verhör, Geständnis oder Hinrichtung unterbrechen jeweils den Goetheschen Textfluss, konfrontieren das Publikum direkt mit dem Lebensende der hilflosen Susanna Brandt und bewegen es zu einer späten Solidarität mit ihr. Kurz nachgeschobene Pausen zum Atemholen verleiten zur Reflexion des Gehörten und erinnern spontan an aktuelle Fälle von Kindesmord durch überforderte und verzweifelt Mütter, deren Taten Fassungslosigkeit hinterlassen.
Es bleibt ein Markenzeichen der beiden Theatermacher, dass sie das Wesentliche der großen Klassiker entstauben und dramaturgisch herausarbeiten. Aber nicht nur das: ihr darstellendes Spiel ist von einer großartigen Leidenschaft erfüllt, die es erlaubt, ziemlich umfangreiche Textpassagen scheinbar mühelos zu präsentieren.
Hervorzuheben ist neben ihrer inspirierenden und mit vielen Einfällen gespickten Inszenierung Jürgen Larys‘ Darstellung der inneren Zerrissenheit des Dr. Faust. Getoppt wird dies nur noch durch die exterm starke Wandlungsfähigkeit von Susanne Hocke, der es gelingt, zwischen der “Hölle” des gewieften Mephistopheles und dem “Himmel” des religiös erzogenen Gretchens blitzschnell den Charakter zu wechseln. Beider Kampf um die Seele des Gelehrten wird von Hocke grandios gemeistert. Eine überzeugende Aufführung – zurecht mit außerordentlichem Applaus bedacht.”
(Ruhr Nachrichten)
Eindrucksvoll. Lauter Beifall und Jubel.
“Mit einer Einarbeitung der Dokumente um den Kindsmordprozess der Susanna Margaretha Brandt, die Goethe die Inspiration für seine Figur gab, wurde den Schülern der Alfred-Krupp Schule in Holsterhausen eine Fassung präsentiert, die die Themen des “Faust” auch für die heutige Zeit nachvollziehbar darstellt.
Gespielt mit eindrucksvollen Rollenwechseln der zwei Schauspieler Jürgen Larys und Susanne Hocke erscheint eine auf die Beziehungen der Figuren reduzierte Fassung, die die unterschiedlichen Charakterzüge in uns allen verdeutlicht. “Wir sind nicht nur alle nur Engel oder nur Teufel”. Die Schüler dankten es den beiden Schauspielern mit lautem Beifall und Jubel.”
(Lokalkompass Essen)
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